Ein Beitrag zur Coronakrise
To keep a stiff upper lip, pflegen die Briten zu sagen, um selbst in Situationen Haltung zu wahren, in denen eine Sache im Leben wirklich schlecht für sie gelaufen ist. Das soll keine apokalyptische Kolumne werden, aber die aktuellen Entwicklungen um die weltweite Ausbreitung des neuartigen Sars-CoV-2 Virus haben für alle von uns dramatische Folgen. Schreiben hilft mir Thematiken zu analysieren, deshalb findet man hier den einmillionsten Beitrag dazu.
Der Schriftsteller Stefan Zweig beschreibt in seinem Werk „Die Welt von Gestern – Erinnerungen eines Europäers“ den tiefgreifenden Wandel der Welt im auslaufenden 19. Jahrhundert. Viele alte Gewissheiten wurden obsolet und mussten über Bord geworfen werden. Die aus anderen Gründen nach wie vor dringende Aktualität dieses Buches schlägt dennoch die Brücke zur Gegenwart. Scheinbar für ewig geltende Sicherheiten und Annahmen waren in Zweigs autobiografischer Schilderung plötzlich hinfällig und wurden vom Wandel der Zeit überholt. Ähnlich paralysiert fühle ich mich im Moment, angesichts der Entwicklungen in den letzten Wochen. In atemberaubender Geschwindigkeit überschlagen sich die Ereignisse. Anstatt in einer schlaflosen Nacht einen Blogeintrag zu erstellen, wollte ich eigentlich mit Freunden im Radtrainingslager in Südfrankreich weilen. Nichts erscheint mir gerade so fern, wie diese Vorstellung.