Ein kleines Update zum Roboter Cozmo. Nachdem ich in der ersten Vorstellung meine anfänglichen Zweifel an der Langzeitmotivation der Cozmo-App angemeldet hatte, möchte ich einen aktuellen Statusbericht nachliefern.
Die Cozmo-App wurde in den letzten Monaten regelmäßig mit Updates versorgt und Anki reagierte auch relativ schnell auf Kundenkritiken. So wurde beispielsweise das anfangs ständig erforderliche Tuning entschärft. Es wird inzwischen deutlich seltener gefordert. Außerdem wurde es von drei Wiederholungen auf eine Durchführung reduziert. Schöner wäre es dennoch, wenn der Pflegeaufwand parametrierbar wäre. Natürlich kann man den simulierten „Wohlfühlstatus“ auch komplett ignorieren, aber es gibt eben auch Pefektionisten, die erst dann in Ruhe spielen können, wenn Cozmo satt und glücklich ist. Das kann ich jedenfalls in meiner Familie beobachten…
Die drei Basis-Spiele blieben bisher unverändert, machen aber immer noch Spaß, da sich der Schwierigkeitsgrad an den Benutzer anpasst. Cozmos Tricks und Zusatzfähigkeiten wurden wie erwartet, nach und nach freigeschaltet. Er kann jetzt unter anderem auf Kommando einen Wheelie machen oder auch High-Five geben, einem Laserpointer folgen und eine Pyramide aus seinen Cubes bauen. Ein weiteres Spiel ist das Bewachen seiner Cubes, allerdings scheint dies nur verfügbar zu sein, wenn Cozmo Lust dazu hat. Der Benutzer muss versuchen die Cubes vorsichtig zu drehen, ohne dass Cozmo eine Bewegung über die Gyrosensoren registriert.

Den größten Sprung hat die App im Bereich Programmierung gemacht. Wie bereits angekündigt, wurde die zum Start recht einfach gehaltene Programmieroberfläche inzwischen um ein vollwertiges Scratch-Modul erweitert. Die alte Version lebt als sogenannter Sandbox-Modus weiter. Inzwischen wurden eine Vielzahl lustiger Beispielprogramme sowie einige kurzweilige Spiele hinzugefügt, welche Cozmos Fähigkeiten demonstrieren sollen. Das Interessante daran ist, dass man den Quellcode dazu direkt in den Scratch-Editor übernehmen und weiterentwickeln kann. So gibt es zahlreiche Beispiele zur Ansteuerung der OLED Anzeige, zur Auswertung des dreidimensionalen Gyrosensors und zur Gesichtserkennung.
Für diejenigen, die sich eingehender mit Cozmos Programmierschnittstellen beschäftigen wollen, möchte ich noch einmal auf das Python-SDK verweisen. Auch dieses wurde bisher regelmäßig durch Anki aktualisiert. Die mitgelieferten Tutorials reichen von der Visualisierung des dreidimensionalen Weltmodells bis zur Twitter-Integration. Außerdem gibt es eine rege Community, die Cozmo inzwischen um einige erstaunliche Fähigkeiten, zum Beispiel eine Sprachsteuerung über ein externes Mikrofon, oder auch um eine cloudbasierte Bilderkennungsengine, erweitert hat.


